Zeitschrift „Aluminium Praxis“ berichtet über Gasinjektionsprojekt „Magit“
Die Fachzeitschrift „Aluminium Praxis“ berichtete kürzlich über die Beteiligung der ALUWAG AG am Gasinjektionsprojekt „Magit“. Als Kooperationspartnerin leistet das niederbürer Unternehmen einen wichtigen Beitrag zur Elektrifizierung des Strassenverkehrs und zur Erreichung der europäischen Umweltziele.
Bis 2030 sollen allein in Deutschland rund zehn Millionen Elektrofahrzeuge zugelassen sein. Um bei der Serienanfertigung Kosten und Material zu sparen, arbeitet das MAGT-Projektkonsortium – bestehend aus Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Hochschule Aalen, sowie aus internationalen Projektpartnern - an neuen Technologien für die effizientere Produktion von hohlen und dünnwandingen Komponenten.
Die ALUWAG AG wurde Anfang 2020 aus über 300 Projekten selektiert und ins Projektkonsortium gewählt. Das Projektvolumen beläuft sich dabei auf rund 1.65 Millionen Franken.
Effizientere Produktion in der E-Mobilität
Mit der Beteiligung am Gasinjektionsprojekt „MAGIT“ leistet die Aluwag einen wertvollen Beitrag zum Wirtschaftsstandort Schweiz und beteiligt sich aktiv am technologischen Fortschritt.
Um bei der Serienfertigung von Elektrofahrzeugen Kosten zu reduzieren und Material zu sparen, arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Hochschule Aalen derzeit an einer neuen Technologie für die effizientere Produktion von hohlen und dünnwandigen Komponenten. Das ist vor allem für die Automobilbranche relevant. Das Projekt MAGIT (Magnesium und Aluminium Gas-Injektions-Technologie) leistet einen wichtigen Beitrag zur Elektrifizierung des Strassenverkehrs und damit zu mehr Nachhaltigkeit bei der Mobilität. Gemeinsam mit ihren Kooperationspartnern, zu denen auch die Schweizer Aluwag gehört, konzentriert sich das Giessereilabor der Hochschule dabei auf die Entwicklung einer neuen Gasinjektions-Technologie für Druckgiessverfahren zur Herstellung leichter Magnesium- und Aluminiumbauteilen.
Bis 2030 sollen sieben bis zehn Millionen Elektrofahrzeuge in Deutschland zugelassen sein, so das Ziel der Bundesregierung. Um die Elektrifizierung des Strassenverkehrs voranzutreiben, gewinnen Leichtbauteile mit komplexen Hohlräumen zur Gewichtsreduzierung der E-Autos zunehmend an Bedeutung. Ausserdem werden vermehrt Bauteile mit Kanälen benötigt, die beispielsweise die Kühlflüssigkeit für den Elektromotor führen. Bisher wurden Elektromotorgehäuse in zwei separaten Teilen im Druckguss produziert. Durch das innovative Gasinjektionsverfahren kann der Kühlkanal unmittelbar im Giessprozess ohne aufwändige Zusatzprozesse eingebracht werden.
Schnellere Druckguss-Produktion für E-Mobilität durch Gasinjektion
Das Forscherteam des GieBereilabors der Hochschule Aalen arbeitet unter der Leitung von Prof. Dr. Lothar Kallien gemeinsam mit drei internationalen Projektpart- nern an der innovativen Ferti- gungstechnologie. „Gasinjektion ist ein neues Verfahren, um Druckgussbauteile mit komplexen Kanälen herzustellen", erklärt Kallien, der in den Studiengängen „Maschinenbau/ Produktion und Management“, „Leichtbau“ und „Produktentwicklung und Fertigung“ lehrt.
Durch die Anwendung der Gasinjektions-Technologie in der Grossserienfertigung wird ein erheblicher Beitrag zur Elektrifizierung des Strassenverkehrs und zur Erreichung der europäischen Umweltziele geleistet. Durch die Produktion des Elektromotorgehäuses in einem einzigen Teil konnte das Forschungsteam bereits erfolgreich ein grosses Anwendungsfeld für dieses innovative Verfahren aufzeigen. Das macht die Serienproduktion durch Materialeinsparungen günstiger, einfacher und schneller.
Markteinführung als grossserientaugliches Verfahren im Fokus
Das Projekt MAGIT wird im Rahmen des europäischen FTI Programms mit circa 4,1 Millionen Euro durch die Europäische Union gefördert. Das Projektkonsortium vereint neben der langjährigen Forschungserfahrung der Hochschule Aalen die Kompetenzen der TiK-Technologie in Kunststoff GmbH im Bereich der Gasinjektions-Technologie im Druckguss, der Schweizer Aluwag AG im Bereich innovativer Seriendruckguss und der belgischen Surtechno im Bereich Werkzeugbau und Druckgiesswerkzeuge.
„Innerhalb der dreijährigen Projektlaufzeit liegt unser Fokus auf der Markteinführung der Gasinjektions-Technologie von MAGIT als groBserientaugliches Verfahren“, so Kallien. Hierzu will das Projektteam die Gasinjektionsanlagentechnik optimieren und als bedienerfreundliches MAGIT-Powermodul, das in jede Kalt- und Warmkammerdruckgiessmaschine integriert werden kann, im industriellen Giessereiumfeld anbieten.